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01. Februar 2022 | Schwerpunkt Markenidentität

Authentische Marken brauchen einzigartige Stores

Jeder braucht dieses Gefühl der Orientierung, Sortierung und gute Filter für vieles, was tagtäglich auf einen einprasselt. Die Welt der Marken und ihre Markenstärke ist immer wichtiger geworden, denn sie sind Lotsen und bieten Orientierung in einer Zeit, die unübersichtlicher nicht sein könnte.
Was ich damit meine ist: Sie stehen für Werte, die im besten Fall für ein Unternehmen nach innen und nach außen verbindliche „Richtwerte“ darstellen, für ihr Handeln und Agieren – egal, auf welchen Märkten sie unterwegs sind. Dabei hat die Identifikation mit Marken deutlich zugenommen.
In unsicheren Zeiten wie diesen geben Marken uns Halt und schaffen ein Zugehörigkeitsgefühl.
Dieses Gefühl wird über Emotionen, über Bildwelten eingesteuert, aber natürlich auch über begehbare Bilder – über Flächen. Noch nie waren POS und Fläche so wertvoll wie heute, denn die Konsument:innen sind viel kritischer geworden und fangen an zu überprüfen, ob Marken es ehrlich meinen.

Mut zu einzigartigem Storedesign

Mit der kritischen Haltung der Konsument:innen geht auch eine höhere Wechselbereitschaft einher. 75% der Deutschen sagen, laut einer aktuellen Studie, dass sie die Marke ihres bisherigen Vertrauens wechseln würden, wenn ihre Erwartungen nicht länger erfüllt werden. Übersetzt heißt das, Marken müssen proaktiv und präventiv zeigen, wer sie sind und wofür sie stehen.
An dieser Stelle kommen wir ins Spiel: Wir versuchen Händler mutiger zu machen und unterstützen sie dahingehend, Storegestaltung authentischer zu machen. Denn sie können unserer Expertise als Architekten und Designer vertrauen. Wir haben unzählige tolle und einzigartige Entwürfe in der ‚Schublade‘, welche manchmal verwässert werden, weil zu viel „Kopf“ im Spiel ist. Wir versuchen dann immer, die coolen Ideen zu retten.
Das Dilemma: Viele Kunden kommen mit hohen Ansprüchen, haben aber dann nicht den Mut, diese umzusetzen. Genau da helfen wir. Natürlich denken wir an die Wirtschaftlichkeit der Projekte, trotzdem darf aber eins nicht vergessen werden: Produkte sind überall verfügbar und somit jederzeit austauschbar. Daher muss sowohl die Persönlichkeit des Händlers als auch die Umgebung um das Produkt herum gemeinsam zu einem einprägsam einzigartigen Ort werden – und zwar mit Wumms! Das bedeutet, dass man Store und Produkte ‚im Doppelpack‘ konstant inszenieren und kuratieren muss. Genau mein Thema.

Der Store muss zum Begegnungsort der Community werden

Marken müssen also neue Geschichten kommunizieren und echte Erlebnisse schaffen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Für die jüngeren Zielgruppen muss Markenbindung neu gedacht und anders inszeniert werden. Das heißt: Marken gewinnen, die authentisch sind und gesellschaftliche Verantwortung für die Zukunft übernehmen – und zwar glaubhaft und transparent.
Stores müssen die Marke nicht mehr nur inszenieren, sondern leben und zu einem Treffpunkt werden. Das Geschäft wird zu einem unverwechselbaren Ort, an dem man sich wohlfühlt und trifft, um sich mit den Markenverbündeten auszutauschen. Besonders gut machen das beispielsweise Concept Stores wie Graanmarkt in Antwerpen und Sois Blessed in München, die ihren Kund:innen ein breitgefächertes Angebot über die Klamotte hinaus bieten, durch z. B. Kunst, Möbelaccessoires, Gastronomie und Blumen. Unser Kunde LFDY wird an seinen Standorten gezielt von Fans angesteuert, weil dort die Authentizität der Marke zu spüren ist. Und genau diesen Effekt gilt es zu erzielen – zum Magneten für alle jene zu werden, die die Marke vertreten und vielleicht sogar promoten.

Mir als Architektin ist es wichtig, dass sich genau diese Identitätsgebung über die Marke eindeutig im Store widerspiegelt. Bei der Auswahl der Materialien, Farbgebung und Haptik achten mein Team und ich darauf, dass die Marke und ihre Aura reflektiert wird. Gleichzeitig berücksichtigen wir bei unseren Kunden mit mehreren Standorten, dass nicht jeden Store gleich gestaltet ist – ohne dabei den spezifischen Charakter der Marke zu verlieren. Denn auch hier wird Einzigartigkeit als Erlebnis großgeschrieben. Ein Store muss inspirieren! Immer!
Das Store-Design ist dabei die Verbindung aus Abgrenzung und Zusammengehörigkeit. Jeder Store ist damit ein aufregender neuer Begegnungsort der Community.

 

Wie sehen Sie das? Wann waren Sie das letzte Mal in einem Store und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus? Was war es, dass sie inspiriert hat? Schreiben Sie uns, es interessiert uns wirklich!

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Unsere heutige Kolumnistin
Tina Jokisch

Geschäftsführerin | Schwitzke & Partner

Tina Jokisch kam 2005 zu Schwitzke. Sie absolvierte eine Schreinerlehrer und ein Studium an der Parsons School of Design in New York. Im Anschluss folgten diverse Jobs bei unterschiedlichen New Yorker Architekturbüros. Nach ihrer Rückkehr aus den USA betrieb sie erst zwei Jahre lang eine Galerie in Düsseldorf bevor sie anschließend sechs Jahre lang bei Schwitzke ein eigenes Team mit dem Fokus auf Entwicklung und Umsetzung innovativer sowie markengerechter Architekturkonzepte leitete. 2017 wurde sie, im Duo mit Marie Ernst, Geschäftsführerin bei Schwitzke & Partner. Kreativen Input findet sie vor allem in der Kultur und auf Reisen.
Schwitzke & Partner ist Teil der Schwitzke-Gruppe. Gemeinsam entwickeln sie maßgeschneiderte, innovative Lösungen aus einem Guss. Von der Markenstrategie über Architektur und Design bis hin zum schlüsselfertigen Bau. Die Düsseldorfer Unternehmensgruppe zählt sich zu den international größten Dienstleistern für die Gestaltung und Realisierung von Projekten in den Bereichen Marke, Erlebnis und Architektur.

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