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März 2024 | Schwerpunkt New Business

Bitte mehr Big Picture Denken! – Oder: Eine Liebeserklärung an die gute Zukunft

Wir stecken in einem zunehmenden Dilemma zwischen planetarer Veränderungs-Dringlichkeit und gesellschaftlichem Transformations-Burnout. Die multiplen Krisen setzen uns zu, die Weltordnung ist zunehmend fragmentiert. Die Zukunft erscheint vielen unsicher und düster.

In dieser gesellschaftlich misslichen Lage neigen wir leider auch dazu, jede Transformation zu zerreden und dass verrückterweise sowohl von denen, die die Transformation treiben wollen, also auch von denen die die Transformation stoppen wollen.

Neue Sehnsuchtsfelder bedeuten neue Marktchancen

In dieser zunehmend gesellschaftlichen Ausgebranntheit und Unsicherheit, entstehen neue Sehnsuchtsfelder der Konsument:innen. Die Sehnsucht nach einer neuen heilen Welt. Und Sehnsuchtsräume haben schon immer auch zu Marktchancen geführt.

Je unsicherer wir unsere Umwelt erleben, desto stärker orientieren wir uns an dem, was wir kennen. Bedeutet, die Menschen ziehen sich dann in den Nahbereich zurück. Dieser Nahbereich ist Familie, ist Region, ist aber auch das Essen auf unseren Tellern. Es sind Dinge, die wir beeinflussen können, wo wir selbst wirkmächtig werden können.

Immer her mit der guten Zukunft

Aber wie wäre es, wenn wir erst mal ein wunderschönes Bild der Zukunft zeichnen, die aufkommenden Sehnsuchtsräume bedienen und marktfähige Lösungen, rückwärts von diesem positiven Zukunftsbild entwickeln.

Mein Bild einer guten Zukunft ist eine Zukunft, auf die wir voller Optimus blicken. Wir erkennen die Schönheit der Chancen, die sich ergeben. Wir sehen das unermessliche Potenzial für Innovation und Wohlstand innerhalb der planetaren Grenzen. Wir sind gerne die Architekten des Wandels. Wir erkennen, dass jeder Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft auch ein Schritt hin zu tieferer Zufriedenheit und dauerhaftem Erfolg ist. Gemeinsam gestalten wir einen Weg, der sowohl unserem Planeten als auch unseren Geschäften nachhaltigen Erfolg sichert.

In meinem Expertise-Feld Food, sehe ich eine Welt in der gesund und Genuss kein Widerspruch ist. Die Landwirtschaft zu 100% nachhaltig ist. Warum sollten wir uns eine nichtnachhaltige Landwirtschaft leisten wollen? Bäuerinnen und Bauern von ihrer Arbeit leben können. Es uns gelungen ist, Wertschätzung statt Argwohn zu etablieren. Wir nur so viele Tiere halten, wie wir mit Bio-Masse ernähren können, die nicht für die menschliche Ernährung geeignet ist. Statt 15.000.000.000 Euro Folgekosten unseres Ernährungssystems pro Jahr, generieren die Systeme der Zukunft einen positiven Impact auf unsere Gesundheit und regenerativen Impact auf die planetaren Grenzen. Und es ist eine Welt, in der wir aufgehört haben, uns ständig gegenseitig Argumente unter die Nase zu reiben, was jetzt nun alles falsch auf dem Teller ist und was richtig. Wir haben erkannt, dass es nicht nur eine richtige Ernährung gibt, sondern viele richtige Wege, um Essen und die planetaren Grenzen in Einklang zu bringen.

Potenziale, Potenziale

Ich mag die Marktpotentiale, die hier dahinterstehen. Wenn wir als Gesellschaft mutig genug sind, aus der guten Zukunft ein Zielbild zu formulieren, ein Big-Picture mit einem Zeithoriziont von vielleicht 15 bis 20 Jahren, dann können wir rückwärts bis zur Gegenwart planen. Die Form dieses sog. Back-Castings ist sehr viel wirksamer, als von der Gegenwart in Minischritten nach vorne zu denken und bei jedem kleinen Schritt von Einzelinteressen gebremst zu werden.

Ich würde schätzen, dass heute in Deutschland etwa die Hälfte des Food-Angebotes aus Sicht der planetaren Grenzen schon ganz ok ist. Bleiben etwa 150 Mrd. Food-Umsatz die vom weniger Guten zum Besseren im Sinne unseres Zielbildes transformiert werden können. 150 Mrd. auf dem Weg zur guten Zukunft.

Also ich habe mich dann schon mal auf den Weg gemacht. Wer kommt mit?

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Unser heutiger Kolumnist
Jörg Reuter

Head of Foodcampus

Jörg Reuter hat mit Anfang 20, Schafe in den Pyrenäen gemolken und Bio-Gemüse angebaut. Ein einschneidendes Erlebnis mit Möhren brachte ihn dazu Spaten gegen Laptop zu tauschen und Strategieberater für Foodunternehmen zu werden. Zu seinen Kunden gehörten in den letzten 20 Jahren große Handelsunternehmen wie REWE, Coop Schweiz und Transgourmet, ebenso wie internationale Markenhersteller und Bio-Produzenten. Seit Anfang 2021 ist er Geschäftsführer der Artprojekt Nature & Nutrition und konzipiert dort den Food Campus Berlin und entwickelt aus der ältesten Fischerei Brandenburgs ein modernes Natur-Erlebnis-Gut inkl. Farm to-table-Restaurant. Jörg Reuter brennt für gute Lebensmittel und betreibt seit 2013 außerdem das Feinkostgeschäft „Vom Einfachen das Gute“ in Berlin Mitte.

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Denken Sie auch manchmal… …früher war vieles besser!
Na, fühlen Sie sich ertappt. Kein Wunder, das geht wohl den meisten so und es gibt ja auch eine Menge wonach man sich zurücksehnen kann.
Nehmen wir mal das Thema Mitarbeiter, oh sorry, Mitarbeitende, ich war doch gerade wieder einen Moment im Früher.
Man hatte als Arbeitgeber die Möglichkeit aus einer Vielzahl von Bewerbungen auszuwählen, man konnte in gewissem Rahmen Ansprüche stellen und sogar über wesentliche Punkte der künftigen Zusammenarbeit verhandeln. Aus heutiger Arbeitgebersicht das reinste Schlaraffenland.
Aber, es gibt wie immer im Leben zwei Seiten. Wer sich vor etwa 30 Jahren selbst beworben hat musste Gas geben, auch mit gutem Ausbildungsabschluss und klarem Fokus auf das was man beruflich erreichen möchte, waren die Hürden hoch den Traumjob zu ergattern. Eine Vielzahl von Konkurrenten machte einem das Leben schwer, oft wurden Kompromisse eingegangen, um beruflich erst einmal Fuß zu fassen. Das war einmal.

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