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8. Juni 2021 | Schwerpunkt Simplification

Kann das weg?

Geschäftsführer | Hans-Jürgen Müller GmbH & Co. KG

Im vergangenen Jahr habe ich – wie sicherlich einige andere auch – viel aufgeräumt.

Es ging dabei nicht nur darum, Keller und Schränke zu entrümpeln und den Garten von Unkraut zu befreien, sondern auch darum, Klarheit zu schaffen. Zu entscheiden, was mir gut tut, was wichtig ist, was ich wirklich brauche und was es über Bord zu werfen gilt. Denn Überfluss macht das Leben nicht besser, sondern verkompliziert es. Und da das Leben ohnehin kompliziert genug ist, sehne ich mich nach Klarheit und Einfachheit. Auch und gerade beim Einkaufen.

Retail Experience durch multimediale Beballerung?

Was ich wirklich nicht brauche, ist technischer Overkill wie Soundeffekte, Licht- oder gar Dufteffekte. Das Tablet in der Umkleidekabine, auf dem man durch die gesamte Kollektion des Designers, dessen Hose man gerade gewählt hat, scrollen kann. Ein Scanner mitten im Laden, der einen Chip am Produkt ausliest und mir dessen Entstehungsgeschichte plus alle möglichen Alternativen und Farbvarianten vor Augen führt.

Klar, Einzelhändler müssen in Zeiten des Onlineshoppings mehr bieten als Ware im Regal. Kunden wünschen sich besondere Erlebnisse, wenn sie schon den Weg in die Stadt auf sich nehmen. Aber ist es wirklich die multimediale Beballerung, die wir uns wünschen?

Kundenwünsche sehen anders aus!

Ich denke in diesem Zusammenhang gerne an eine meiner schönsten Einkaufserfahrungen zurück. Als junger Mann begleitete ich meinen Vater zu einem Geschäftstermin in England. Ich brauchte dafür ein weißes Hemd und ging zum lokalen Herrenausstatter. In dem äußerst stilvoll eingerichteten und gut sortierten Laden empfing mich ein akkurat gekleideter Gentleman, der mich mit geschultem Auge musterte, Maß nahm und mir anschließend exakt drei Hemden zur Auswahl reichte. Dann half er mir, das richtige zu wählen. Ich habe inzwischen spektakuläre Shoppingmalls in der ganzen Welt besucht, Konsumtempel vom feinsten gesehen. Aber dieses viele Jahre zurückliegende Erlebnis ragt immer noch heraus. Einfach, weil ich perfekt bedient wurde. Der Verkäufer war höflich und zuvorkommend, verfügte über jahrelange Expertise, hörte zu und nahm mir alle Schwierigkeiten und Unsicherheiten ab. Ich gab mich gerne in seine versierten Hände und war überzeugt, dass er mir das bestmögliche Hemd empfahl. Das fühlte sich gut an.

Warum weniger mehr ist

Ich bin überzeugt davon, dass es das ist, wonach wir uns sehnen. Dass wir, die wir ständig viel zu viel von allem geboten bekommen und andauernd Entscheidungen treffen müssen, uns im Grunde nach Vereinfachung sehnen. Nach Ehrlichkeit und Erdung, nach Verlässlichkeit und Vertrauen.

Und dass ein schön verarbeiteter Tresen, ein schlichter Holzboden, wenige gut ausgewählte Dinge, deren Besonderheiten der Verkäufer gut erklären kann, besser funktionieren als jede Multimediasensation.

Was meinen Sie? Worauf können Sie verzichten und was möchten Sie nicht missen? Schreiben Sie mir!

Unser heutiger Kolumnist
Andreas Müller

Geschäftsführer – Hans-Jürgen Müller GmbH & Co. KG

Nach Abschluss des Studiums der evangelischen Theologie trat Andreas Müller 2006 in das elterliche Unternehmen ein und trieb zusammen mit seinem Bruder dessen Wachstum und Internationalisierung voran. Die Marke MÜHLE entwickelte sich seitdem zu einem weltweit führenden Anbieter hochwertiger Accessoires für die Nassrasur. MÜHLE-Produkte werden in mehr als 50 Ländern distribuiert.

Als Vorstandsmitglied des Verbandes Deutsche Manufakturen engagiert sich Müller ehrenamtlich für das Manufakturwesen in Deutschland.

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den so sonderbar hinter Masken versteckten Gesichtern der schon sehr speziellen Jahre 2020-2022 solide in 2023 durchstarten. Wollten speziell im Handel die wiederkehrenden Massen an Kunden in unseren Läden begrüßen,egal ob als digitale Shopper oder von manchen noch viel dringender erhofft als Kunden aus Fleisch und Blut in den zunehmend verwaisten Läden der
Innenstädte. Nach dem Lieferkettendebakel zuvor waren zumindest die Produkte allesamt wieder da, Social Media war in der Breite als neuer Kommunikationskanal zum Kunden hin entdeckt worden und mit staatlichen Geldern aus dem kollektiven Säckel wurden sogar die Vinylböden der nochmal-
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