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31. Dezember 2022 | Rückblick

2022 – Du Bitch!

Okay, das Jahr ist um. So viel kann man tatsächlich mal mit Gewissheit sagen. Das war es dann aber auch schon. Viel mehr weiß eigentlich niemand so genau. Im Frühjahr sind wir im Retail noch euphorisch mit dem Glauben gestartet, das Schlimmste der Pandemie überwunden zu haben. Wir haben die Masken von uns gerissen wie Büstenhalter im Moulin Rouge und die Gastronomie durch unsere ekstatische Treffsucht explodieren lassen. Konzerte, Ausstellungen und Events jagten die nachzuholenden runden Geburtstage und Hochzeiten. Das Motto des Sommers war es, das Leben wieder frei, beschwingt und lustvoll zu konsumieren. Und dann: „PENG!“, der Herbst war da – und damit buchstäblich der Verfall des Lebens. Laut DUDEN bedeutet der Begriff ‚Herbst‘ das „[durch Verfall, Niedergang gekennzeichnete] Ende eines Zeitabschnittes, einer Ära, einer Epoche.“

Uff.
Ist es wirklich SO schlimm?

Meine Hitliste der eindrücklichsten Retail-News 2022. Und was davon bleibt.

 
IWC-Uhrenmanufaktur – Wie ein Traditionsunternehmen seine Herkunft wahrt und gleichzeitig seine Zukunft beeindruckend modern und innovativ formt, und wie es allen mit seiner Omnichannel-Strategie etwas vormachen könnte, das aber gar nicht nötig hat.
#Chapeau

GUCCI – Wie ein Unternehmen auf der Höhe seines Erfolges mutig genug ist, strategische Entscheidungen zu treffen, und sich vom Architekten des Erfolges, Kreativdirektor Alessandro Michele, trennt.
#Hutab

HUGO BOSS – Wie sich ein Unternehmen in kürzester Zeit vom getriebenen Hinterherläufer und angestaubten Mainstreamer zum Revoluzzer und Trendsetter entwickelt.
#Respekt

H&M – Wie ein Unternehmen trotz konsequent wiederkehrender Kritik aus allen Richtungen unbeirrt seinen Weg geht, seine Entwicklungen vorantreibt und kontinuierlich an seiner Nachhaltigkeitsvision arbeitet.
#beeindruckend

DOUGLAS – Wie ein Unternehmen einer Pandemie, einem Arbeitskräftemangel und einer Energiekrise trotzt und seinen Umsatz sowie operativen Gewinn um 17 % auf 3,65 Milliarden Euro steigert.
#abgeliefert

PHILIPP PLEIN SPORTS – Wie ein Unternehmer nicht verlieren kann und sich mit 300 geplanten Store-Eröffnungen zurückkämpfen will.
#Idealismus

REWE GROUP – Wie ein Unternehmen hinter seinem CEO steht, der auf dem Handelskongress in Berlin vor allen ausspricht, was gesagt werden muss.
#Haltung

BURBERRY – Wie ein Unternehmen sein Markenimage schützt und dafür Wholesale-Boutiquen schließt.
#Weitsicht

ADLER – Wie ein Unternehmen in Zeiten der Digitalisierung für seine Zielgruppe 55+ den bereits vor 10 Jahren abgeschafften Papierkatalog zurückholt und damit allen zeigt, was Customer Centricity wirklich bedeutet.
#smart

KADEWE – Wie ein Unternehmen mehr denn je an den Erfolg und den Zauber des stationären Handels glaubt und seine deutschlandweite Expansion vorantreibt. Und der Inhaber knapp 4,5 Milliarden Euro für die zukünftige Ausrichtung des weltweiten Konzerns zur Verfügung stellt.
#Überzeugung

SWAROVSKI – Wie ein Unternehmen seinen Umsatz in 2022 trotz aller Widrigkeiten um rund 10 % auf etwa 1,9 Milliarden Euro steigert.
#Trendwende

GORILLAS – Wie der CEO und Gründer Kağan Sümer mit einem Lächeln von Bord geht; erhalten haben er und sein Management doch immerhin 40 Mio. US-Dollar in Getir-Aktien und 100 Mio. in bar.
#Deal

VAUDE – Wie ein Unternehmen seit dem 1. Januar alle Produkte weltweit klimaneutral herstellt.
#esgehtdoch

ZALANDO – Wie ein Unternehmen sich von seinem Produktvorstand Jim Freeman trennt, weil die Belegschaft Angst vor seinem Führungsstil hat.
#Verantwortung

DIOR – Wie eine Marke während einer Energiekrise und mentaler Dunkelheit mit Milliarden LEDs einen ganzen Globus zu Weihnachten zum Leuchten bringt.
#Statement

NIKE – Wie ein Unternehmen sich nicht von den Chinesen beeinflussen lässt und mit einem Umsatzplus von mehr als 30 % in Europa und Nordamerika überrascht.
#sportlich

ADIDAS – Wie ein Unternehmen mit einem immensen Markenwert in rasanter Talfahrt einen Imageschaden hinlegen kann, ganz zu schweigen von den Kollateralschäden.
#beeidruckendunverantwortlich

LVHM – Bernard Arnault – Wie ein Unternehmer seinen Konzern strategisch aufbaut, seine fünf Kinder ins Unternehmen integriert und nebenbei zum reichsten Mann der Welt wird und jetzt – abdankt.
#beeidruckendverantwortlich


DANKE 2022, Du Bitch!

Du hast uns gezeigt, was große Leader trotz aller Widrigkeiten im Handel bewegen können, was Disziplin bedeutet, dass sich langfristige Werte auszahlen oder fehlende zum Fall führen, wie entscheidend es ist, eine Vision und eine langfristige Strategie zu haben, und dass es ohne Mut und Konsequenz nicht geht.

WELCOME, 2023!
Du kannst kommen, große Unbekannte. Wir sind aufgewärmt, die nächste Runde kann starten!

In diesem Sinne, liebe Retailer, nutzen Sie die Feiertage zum Durchatmen und Energie tanken – oder wie die Fußballer:innen unter uns sagen würden: „Ein Spiel hat 90 Minuten, Verlängerung UND Elfmeter. Go, Retail, go!“

Und so schließe ich diese Kolumne mit dem Dank an Sie, liebe Leser:innen, Co-Kolumnist:innen und Newsletter-Redakteur:innen, für Ihre Perspektiven, Meinungen und Impulse.
Wie immer freuen wir uns, wenn Sie uns an Ihren Gedanken teilhaben lassen.
Welche Erkenntnisse hat das Jahr 2022 für Sie gebracht?
Schreiben Sie uns – es interessiert uns wirklich!

post@the-retail-academy.com

Unsere heutige Kolumnistin
Silvia Talmon

Geschäftsführerin | The Retail Experience GmbH

Silvia Talmon ist Geschäftsführerin der Retail Experience GmbH. Sie gründete 2004 zunächst das Designbüro THE STORE DESIGNERS mit den Schwerpunkten Retail Design und Architektur sowie Retail Digital. 2014 folgte die Gründung von The Retail Academy als freie Bildungsinstitution mit den Schwerpunkten Retail-Beratung und -Weiterbildung. Die mittlerweile fusionierten Produktmarken beraten Kunden wie IKEA, REWE, WMF, Porsche oder Hugo Boss.

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Customer Ambassador | Expertin für Omnichannel Retail

Kundenzentrierung: vom Papiermonster zum Königsweg:Der Kunde ist König. Mindestens. Für viele Unternehmen ist er schon Kaiser – jedenfalls tragen Marketing und Vertrieb diesen Anspruch vor sich her. Ihre Versprechen: Individualisierung, Personalisierung, Erreichbarkeit, Service … Real erlebe ich bei vielen Retailern jedoch eine ganz andere Welt. Minutenlange Warteschleifen, nicht-personalisierte Onlineshops, verschwindende Warenkörbe etc. Behandelt man so eine Königin? Selbstverständlich nicht. Es ist Zeit, Kundenzentrierung wirklich umzusetzen – sonst tun es andere. Dafür ist es am besten, sich dem Thema rückwärts anzunähern, aus der Sicht der Kunden. Unternehmen müssen wegkommen vom reinen Customer Journey Mapping, welche dann plakatweise ganze Flure in Büros schmücken, um zu demonstrieren, wie stark wir uns mit dem Kunden beschäftigen, hin zum aktiven Customer Journey Management.

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Auf den Punkt gebracht: Zu wenig Omnichannel und Retail Media, dafür top Masterclass-Insights von Hugo Boss und FC Bayern München! Irgendwie logisch, immerhin handelt es sich um ein Digital-Marketing-Festival. Schade ist es trotzdem, weil Omnichannel und die Verknüpfung von On- und Offline eigentlich längst Standard sein sollten.

Zwei Tage OMR-Festival haben mich umgehauen. Fast. Von der Fläche kommend kam mir Hamburg die Tage wie ein digitaler Dschungel voll mit Nerds und Teenagern in weißen Sneakern vor. Mit Faszination stelle ich fest, ich habe keinen Bart, keine Tätowierungen, ich trage meine Haare nicht zu einem Knoten gebunden…falle ich hier eigentlich auf? Gehöre ich hier her? Und was kann ich für den Retail mitnehmen?

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Sozialer Dialog ist das Herzstück – Kristian Möller

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appellando: Branchenlösung für Beschwerden in internationalen Lieferketten

Der Gesetzgeber verpflichtet Unternehmen wie Einzelhändler, Produzenten, Lieferanten (Importeure) und andere Dienstleister bestimmter Größe dazu, ihre Produkte unter Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards zu produzieren und zu liefern. Dazu ist das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) seit 2023 stufenweise in Kraft getreten und verlangt von Unternehmen, menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten in ihren Lieferketten zu beachten. Das Gesetz fordert von Unternehmen, einen Beschwerdemechanismus einzurichten. Dieser soll es den Menschen, die innerhalb der Lieferkette arbeiten und von Umweltrisiken betroffen sind, ermöglichen, Menschenrechtsverletzungen oder Umweltzerstörungen direkt beim Unternehmen in Deutschland zu melden. Beispielsweise sollten Orangenpflücker in Spanien und Spargelstecher in Deutschland klar und verständlich über ihre Arbeitsrechte informiert werden. So können sie ihre Rechte besser verstehen und gegebenenfalls Missstände aufdecken und Abhilfe verlangen.

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Elektronische Preisschilder im Handel – So funktioniert’s

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CEO | Experts4ESL GmbH

Elektronische Preisschilder, kurz ESLs, sind längst keine Neuheit mehr. Sie haben sich zu einem unverzichtbaren Werkzeug im Einzelhandel entwickelt, um Preise und Rabatte effizient zu verwalten und die Customer Experience im stationären Handel zu verbessern. Als jemand, der seit 15 Jahren in der ESL-Branche tätig ist, und zahlreiche Rollouts begleitet hat, werde ich oft nach den Erfolgsfaktoren für eine gelungene Einführung elektronischer Preisschilder gefragt. Basierend auf meinen Erfahrungen lassen sich fünf entscheidende Punkte feststellen:
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Eine klare Strategie, die sowohl technische als auch betriebliche Aspekte berücksichtigt, legt den Grundstein für einen reibungslosen Rollout. Für den Erfolg einer gelungenen ESL-Einführung ist eine präzise Planungsphase unerlässlich…

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Bitte mehr Big Picture Denken! – Oder: Eine Liebeserklärung an die die gute Zukunft

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