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13. Oktober 2020 | Schwerpunkt Digitalität am POS

DONKEY KONG AM POINT OF SALE?!

Geschäftsführer | Immersive Stories GmbH

Der eine oder andere wird sich noch an die Zeiten des C64 oder des Spiele-PCs Atari erinnern. Wir älteren Semester, die wir die 80er Jahre aktiv miterlebt haben, tun dies jedenfalls. Wir freuten uns über Pacman, Super Mario und Donkey Kong. Dass es jemals etwas Cooleres geben könnte, konnten wir uns nicht vorstellen. Wir waren die Pioniere der IT.
Als in den 90er Jahren die ersten Webseiten an den Start gingen, waren wir fasziniert. Wir dachten nicht an große Interaktion oder Web 2.0, an Social Media oder grenzenlosen Austausch. Webseiten waren bunt, laut und schrill wie Pizzataxi-Flyer. Ob Kunde oder Geschäft, man zählte sich zur Avantgarde, weil man überhaupt online und im Netz präsent war. Damit waren wir ganz weit vorne. Als Unternehmer mit eigener Webseite und als Kunde, der sich im Netz informierte, waren wir wieder Pioniere, Pioniere der Präsenz.
Internetseiten wurden von der IT gemacht. Das war schließlich was für Fachleute, für Techies und Nerds. Die Betrachtungsweise war eine technologische. Von User Experience keine Spur. Man machte, was eben machbar war.

Doch warum schwelge ich hier so in der Vergangenheit?
Ganz einfach: Weil wir in Sachen moderner Handel gerade wieder genau an einer solchen Schwelle stehen. Und es ist nicht die Technik, die begeistert.

Nichts für ITler, sondern für emotionale Gestalter

Was einem an so manchem Point of Sale geboten wird, ist das Donkey Kong des Handels, der Pacman der Präsentation. Nur löst das im Jahr 2020 keine romantischen oder nostalgischen Gefühle aus, sondern vielmehr Entsetzen. Wie die Webseiten der 90er Jahre wird so mancher Point of Sale zum Piccadilly Circus – bunt, laut und schrill – ein Ort, an dem einem die Informationen nur so um die Ohren fliegen. Informationen? Nein, es sind eher Werbebotschaften, die uns tönend und jäh entgegengeschrien werden. Und was verabscheuen wir als aufgeklärte Verbraucher und Social-Media-Nutzer wie die Pest? Genau: Werbung. Wir hassen sie geradezu – zumindest, wenn sie uns visuell, intellektuell oder emotional überfällt.

Donkey Kong haben wir geliebt, weil er uns nahe war. Die groben Pixel haben wir ihm verziehen. Wir kannten nichts anderes. Aber heute sind wir nicht mehr im Donkey-Kong-Zeitalter. Wir wissen um die Möglichkeiten guter User Experience.

Wir wissen, dass wir den Verbraucher ganz persönlich ansprechen und involvieren können. Dass er werblich nicht überfordert, sondern in seinem individuellen Nutzerverhalten und mit seinen konkreten Fragen und Wünschen wertgeschätzt werden möchte. Und so sind auch heute wieder Pioniere gefragt, und zwar Pioniere der Kundenbegeisterung.

Retail Experience ist die Königin des Marketings

Mit Digital Signage lassen sich Markenwelten zum Leben erwecken. Intelligente Bespielungen und smarte Interaktion sind keine blinkenden Litfaßsäulen, sondern bilden idealerweise den Pulsschlag der Marke ab, der zum gemeinsamen Pulsschlag werden kann – der Kunde im Gleichklang mit der Marke.

Wir sprechen von Retail Experience, der Freude des Seins am Point of Sale. Es ist die gleiche Freude, die wir hatten, als Donkey Kong das nächste Level erreichte und wir mit Punkten belohnt wurden. Wir waren reich. Der Reichtum des modernen Handels ist die Digitalisierung und die Fülle an Möglichkeiten, die sie bietet, Menschen für Produkte und Marken zu begeistern. Es ist die hohe Kunst des Marketings und der Customer Experience. Dabei ist es wieder nicht allein die Technik, die begeistert. Es ist das Zusammenspiel von Retail Design, Architektur und Marke.

Eine gute Retail Experience braucht vor allem eines: eine klare Strategie. Eine, die den Puls höherschlagen lässt und fesselnder ist als unsere verklärten Erinnerungen an die 80er Jahre. Wer den Reichtum und das damit verbundene Potential der Digitalisierung nicht an seine Kunden weitergibt, der wird nicht zum geliebten Donkey Kong, sondern läuft Gefahr, sich einfach nur zum Affen zu machen.

Wie gehen Sie mit dem Thema Digitalisierung um?
Schreiben Sie mir, ich will es wirklich wissen!

Unser heutiger Kolumnist

Martin Esser

Geschäftsführer IMMERSIVE STORIES GmbH

Martin Esser ist Diplom-Kaufmann und geschäftsführender Gesellschafter der Digitalagentur IMMERSIVE STORIES GmbH.

„Digital meets Reality“ – in der Vernetzung von On- und Offline-Welten liegt seit ca. 20 Jahren der Schwerpunkt seiner Tätigkeiten. Er begleitet Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen Markenerlebnissen im Raum – vom strategischen Ansatz über die Realisation bis zur langfristigen Betreuung.

IMMERSIVE STORIES betreut u. a. Unternehmen wie Hugo Boss, Christ, Douglas, Chronoswiss und Baloise bei der Integration digitaler Touchpoints in unterschiedlichen Szenarien – Retail, Messe, Corporate Communication.

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Das war eigentlich schon immer meine Antwort auf die Frage: „Was willst du später mal machen?“ Viel mehr habe ich mir dabei auch lange nicht gedacht. Um zu erklären, wie ich dadurch auf den Studiengang Retail Design im Einzelhandel gekommen bin, gehe ich nochmal kurz ganz an den Anfang zurück.
Schon als Kind habe ich mich für die scheinbar unsichtbaren Dinge interessiert. Stundenlang habe ich mich mit einem Würfel oder dem Blatt eines Baumes beschäftigt. Mit jedem erneuten Hinsehen, mit jedem Wenden und Analysieren gab es auch wieder etwas Neues zu entdecken. Genau das hat mich fasziniert.

Es ist dieses „Sehen mit Hingabe“, das es mir heute ermöglicht, Details präzise wahrzunehmen, die Perspektive zu wechseln und so zunächst unscheinbare Dinge immer wieder neu zu entdecken und zu hinterfragen. Dieses Beobachten und Analysieren inspiriert mich stetig dazu, kreative Konzepte zu entwickeln und neue Narrative entstehen zu lassen.

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