Whoop Whoop! Unser Jahresprogramm 2025 ist da! Whoop Whoop! Unser Jahresprogramm 2025 ist da! Whoop Whoop! Unser Jahresprogramm 2025 ist da! Whoop Whoop! Unser Jahresprogramm 2025 ist da! Whoop Whoop! Unser Jahresprogramm 2025 ist da!
Logo the Retaiol Academy

08. Dezember 2020 | Schwerpunkt Leadership in stürmischen Zeiten

Veränderungen beginnnen im Kopf

CEO | Nordsee Holding GmbH

Es wird wohl keinen unter uns allen geben, der sich nicht das Jahresende und Silvester sehnlichst herbeiwünscht. Wird danach wieder alles sein wie vorher? Ist der Spuk dann endlich vorbei? Wohl eher nicht!

Das genaue Ausmaß der Folgen können wir noch nicht abschätzen. Sicher ist bereits, dass die Corona-Krise neue Fakten geschaffen und unantastbar geglaubte Strukturen zerschlagen hat. Diese neue Situation ist aber nicht NUR ein Rückschlag, sondern auch eine Chance, unsere eigenen Haltungen zu hinterfragen und zu innovieren.

Sicherlich, die meisten Herausforderungen im Retail- und Gastronomiesektor sind nicht über Nacht entstanden. Themen wie Home Delivery, der Ausbau des Online-Geschäfts und digitales Marketing beschäftigen uns schon seit Längerem. Aus diesem Grund mag es Stimmen geben, die sagen: „Das hätte man alles kommen sehen können!“ Die Frage ist dann aber: Wieso hat man nichts unternommen oder warum nur so halbherzig?

Meine kritische Hypothese hierzu: In Krisenzeiten verfallen wir allzu gerne in zwei extreme Verhaltensmuster. Entweder halten wir zwanghaft an Altbewährtem fest, aus Angst, mit neuen Ansätzen noch mehr Schaden anzurichten. Oder wir stürzen uns ins ungewisse Neuland und brechen mit allen alten Strukturen und Verfahren, die das Übel nicht abwenden konnten. Beide Verhaltensmuster sind auf ihre Weise destruktiv, irrational und aufeinander bezogen höchst widersprüchlich! Dennoch kennt jeder von uns die Erfahrung, dem ein oder anderen Extrem verfallen zu sein.

Transformation absolute Königsdisziplin – gerade in Krisenzeiten

Das Zauberwort dazwischen heißt Transformation und beschreibt den notwendigen Prozess bzw. das Bindeglied zwischen dem bewährten Alten und dem Erreichen des gewünschten Zielbildes. Wir vergessen nur zu schnell, dass Transformation die absolute Königsdisziplin ist und in der Regel nur gelingt, wenn man sie konsequent angeht und ebenso alle Leute in der Organisation und im Umfeld mitnimmt. Das gilt ausdrücklich auch in Krisenzeiten. Ich habe in der Krise viele Menschen erlebt, die diesen wichtigen Schritt einfach nicht mitgedacht haben und das fairerweise vorher auch nicht getan haben. Aus meiner Sicht haben hier viele bisher eine große Chance verpasst. Denn, wenn nicht jetzt, wann dann, müsste es Menschen klar sein, dass nachhaltige Veränderung jetzt überlebensnotwendig ist.

Wir alle kennen aber auch das Gefühl, wenn dann am Ende nichts zusammenpasst. Doch wieso passiert uns das immer wieder? Vielleicht wollen wir zu schnell zu viel. Das mag stimmen. Vielleicht müssen wir aber auch erst umdenken, bevor wir Neues denken? Und vielleicht reicht es dann manchmal schon aus, das Alte neu zu denken. Sokrates lehrt der Überlieferung nach: „Das Geheimnis der Veränderung ist, alle Energie nicht auf die Bekämpfung des Alten zu legen, sondern auf den Aufbau des Neuen.” Die Feinheit hier liegt im Wort Aufbau, was für mich ein permanenter Prozess ist, den ich auch als Transformation bezeichne.

In der Gastronomie gibt es großen Groll gegen die schwierigen aktuellen Bedingungen aber wenig Selbstkritik zur Frage, warum haben wir z. B. noch kein performantes Home-Delivery-System aufgesetzt, warum ist Click & Collect nicht am Markt eingeführt, wieso sind unsere Produkte und Verpackungen nur bedingt transportfähig und warum sind unsere digitalen Kundenbeziehungen nicht auf dem Stand von Amazon. Die Antwort ist aus meiner Sicht relativ einfach: Wir haben in der Vergangenheit den Veränderungsdruck nicht wirklich ernst genommen und das attestiere ich vielen Organisationen. Eine Form von Behäbigkeit.

Altes in Neues transformieren, ohne etwas zu zerstören – geht das?

Meiner Ansicht nach möchte Sokrates uns sagen, dass wir unsere Energie nicht im Kampf Alt gegen Neu, Vergangenheit versus Zukunft, Tradition versus Innovation verschwenden müssen. Er sagt uns: „Es ist okay so wie es war, doch das heißt nicht, dass es so bleiben muss.“ Damit befriedet er den gelebten Widerspruch, indem er uns klarmacht, dass wir gar nicht zwischen zwei Extremen wählen müssen. Wir müssen lediglich den Transformationsprozess dazwischen ganzheitlich angehen.

Das klingt gut, denn so lösen wir Spannungen und sparen Energie. Aber was können wir mit der eingesparten Energie anfangen? Wie lösen wir die Herausforderung, Altes in Neues zu transformieren, ohne dabei das Alte zu zerstören und dem Neuen sein Fundament zu entziehen? Die Antwort darauf steckt bereits in der Frage: indem wir Altes und Neues aufeinander beziehen und nicht künstlich voneinander trennen. Die Überleitung vom Alten zum Neuen ist die Führungs- und Management-Herausforderung des 21. Jahrhunderts und damit auch der Krise 2020.

Die größte Leadership-Herausforderung des 21. Jahrhunderts

In unserer sehr traditionellen Firma, der NORDSEE GmbH, die im nächsten Jahr 125 Jahre alt wird, steht Fisch an der ersten Stelle und der ist nicht digital. Die Fischgerichte sind eher (sehr) traditionell, der Erfolg vergangener Jahre war groß und es gibt keinen bisher wirklich übermächtigen nationalen oder internationalen Wettbewerber im Fischsegment. Die Gewerkschaften und Mitbestimmungsgremien halten sich an der vergangenen Zeit fest und das Gehalt kommt auch immer pünktlich. Wie soll es da gelingen, den Kopf zu öffnen für nachhaltige Veränderungen, für digitale Kundenbeziehungen, zu Innovationen und Wandel im Geschäftsmodell? Und hier liegt die große Leadership-Herausforderung im 21. Jahrhundert – wie legt man den Schalter einer ganzen Organisation um? Es beginnt im Kopf, wo der Veränderungsprozess startet und im konsequenten Handeln von Akteuren endet. An dieser Stelle empfehle ich, ohne weiter darauf einzugehen, die Beschäftigung mit dem „Golden Circle“ von Simon Sinek. Er beschreibt die „WHY“-zentrierte Denkweise erfolgreicher Organisationen.

Umdenken allein reicht nicht: Konsequente Aktionen müssen folgen

Und hier liegt schlussendlich die Crux, denn als Denker von Veränderungen aufzutreten ist das eine, als Akteur der Veränderung aufzutreten das andere. Vor ca. 25 Jahren hatte ich die Gelegenheit einem großartigen Vortrag auf dem Handelsforum von Prof. Tietz in Köln beizuwohnen. Der damalige Karstadt Warenhaus Vorstand Wolfgang Urban hielt einen für mich damals beeindruckenden Vortrag mit der Überschrift „Can Dinosaurs learn to fly“ und damit war Karstadt gemeint. Seine letzte Folie erinnere ich genau: „Yes Dinosaurs can learn to fly“. Wir alle kennen das ernüchternde Ergebnis – es gab nicht genug Akteure, dem Dinosaurier Karstadt das Fliegen beizubringen. Viele Veränderungen wurden avisiert, aber nicht wirklich umgesetzt. Dazu hätte es ein Umdenken aller Beteiligten benötigt, ein Umdenken im Kopf verbunden mit konsequenter Aktion.

Das Schicksal dieses großen Warenhauskonzerns sollte uns ein Mahnmal sein. Die stürmischen Zeiten haben wir seit langem, die Covid-19-Krise tritt als Beschleuniger auf. Nun ist es an uns, die bisher noch nicht konsequent genug angegangenen Veränderungen anzugehen. Wenn das alle Stakeholder als Mantra nehmen, haben Karstadt und auch andere Traditionsunternehmen eine Zukunft. Das ist sicher keine Utopie. Was meinen Sie?

Schreiben Sie mir, ich will es wirklich wissen!

 

Die letzten Retail-Kolumnen

IHR SEID TOLL – WEITER SO, 2025 wir kommen! – Silvia Talmon

IHR SEID TOLL – WEITER SO, 2025 wir kommen!

Silvia Talmon

Geschäftsführerin | The Retail Experience GmbH

Für alle leidenschaftlichen, engagierten, beeindruckenden Retailer

Was war 2024 für ein Jahr? Oder sollte ich sagen, was wird das bald für ein Jahrzehnt?
Wie auch immer, falls es euch eure Vorstände, Stakeholder, Shareholder, Inhaberfamilien, Gründer, Erben, Geschäftsführer, Kollegen, Zulieferer oder meinetwegen das Finanzamt noch nicht gesagt haben, dann hole ich das hiermit nach:
IHR SEID TOLL!

mehr lesen

Wie Retail in Freizeitparks die Magie lebendig hält

Verzaubert bis zum letzten Souvenir: Wie Retail in Freizeitparks die Magie lebendig hält

Stephanie Schaub

Expertin für Erlebniswelten, Geschäftsführerin | Chocoversum

Als Kind war ich fasziniert von magischen Welten, in denen Abenteuer und Zauberei Wirklichkeit wurden. Heute darf ich in einer Branche arbeiten, die genau das möglich macht: Freizeitparks und Erlebniswelten, in denen wir Gäste in fantastische Welten entführen. Wir schaffen Orte, an denen unvergessliche Momente entstehen. Der Markt wächst rasant, und jeden Tag entstehen neue Konzepte. Doch es gibt einen Punkt in der Customer Journey, der oft vernachlässigt wird: das Shoppingerlebnis.

Der Shop – das ungenutzte Potenzial
Zu oft bleibt der „Shop“ ein Nebenschauplatz – ein Bereich, den jemand „noch nebenbei“ managen soll. Mit schmalen Budgets und fehlender Professionalisierung wird hier Potenzial verschwendet. Dabei ist gerade der Shop das emotionale Finale der Customer Journey, das große Abschlussfeuerwerk, bei dem wir Gäste ein letztes Mal verzaubern und ihnen unvergessliche Erinnerungen mit auf den Weg geben könnten. Zudem könnte er einen erheblichen Beitrag zur Stabilität und Profitabilität unserer Attraktionen leisten – wenn wir bereit wären, in diese Magie zu investieren.
Ein Erlebnis, das alles veränderte:
Die Harry Potter World und was wir daraus im Retail lernen können

mehr lesen

TikTok und Trendsetter

TikTok und Trendsetter: Wie Gen Z das Konsumverhalten auf den Kopf stellt

Melanie Kleemann

Customer Ambassador | Expertin für Omnichannel Retail

Neulich fand ich mich auf der Geburtstagsfeier meiner Schwester in einer Diskussion über die Konsumgewohnheiten der Generation Z wieder. Ich fühlte mich ein wenig wie Marty McFly in „Zurück in die Zukunft“ – mitten im digitalen Zeitalter, in dem Likes und Follower mehr wert sind als der klassische Kassenzettel. Willkommen in der Welt der „Zoomer“, wo der virtuelle Applaus den traditionellen Einkaufsbummel ersetzt.

Die Ära der Digital Natives

Länger beschäftige ich mich schon mit der Generation Z, geboren zwischen Mitte der 1990er und frühen 2010er Jahren, die das Einkaufen neu erfunden haben. Während wir noch daran gewöhnt sind, dass der Samstagmorgen dem Wocheneinkauf im Supermarkt gehört, haben die „Zoomer“ bereits den nächsten Trend auf TikTok gesichtet und bestellen ihren Avocado-Toast mit einem Klick.

mehr lesen

Erlebniswelten im Handel

Erlebniswelten im Handel – Wo Digitalisierung und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen

Anke Heppner

Head of POS Marketing | Douglas

In meiner langjährigen Arbeit im Handel und im Marketing habe ich eines gelernt: Kunden wollen mehr als nur Produkte. Sie suchen nach Erlebnissen, nach Geschichten und nach einem Gefühl, das bleibt, wenn sie das Geschäft wieder verlassen. Doch wie schaffen wir es, den stationären Handel in Zeiten der Digitalisierung und des steigenden Nachhaltigkeitsbewusstseins zu einem solchen Erlebnis zu machen? Die Antwort liegt in der klugen Verbindung von Technologie, Kreativität und Verantwortung.

mehr lesen

Kein Luxus, sondern bald Notwendigkeit: Retail Media Networks

Kein Luxus, sondern bald Notwendigkeit: Retail Media Networks

Matthias Hofmann

Senior Account Director Enterprise | Scala

Der Supermarkt, in dem ich samstags einkaufe, hat seit Kurzem ein besonderes “Regal”: Hier steht ein innovatives Produkt, das mindestens 70% Marge erreicht – im Gegensatz zu den sonst üblichen mageren 5%. Kein Schwund, kein abgelaufenes Haltbarkeitsdatum – und die Wachstumsprognosen sind so phänomenal, dass der Händler dieses Angebot weiter ausbauen will.

Klingt unglaubwürdig? Ok, ich ergänze: Es geht nicht um ein physisches Produkt, sondern um einen neuen Geschäftsbereich im Einzelhandel: Retail Media Networks.
Stores verkaufen Werbeflächen an Marken. Direkt am POS, wo Kunden kurz vor der Kaufentscheidung stehen. Sehr praktisch, sehr wirksam.

mehr lesen

Werde Teil unserer Community!

Icpn LinkdeIn

Schließen Sie sich über 13.000 interessierten Retailern an!

Verpassen Sie keine Retail-Kolumne mit spannenden Meinungen von Handelsexperten und Branchen-Insidern und werden Sie als Erste informiert, wenn wir wieder neue Weiterbildungen in Form von Online-Vorträgen, Workshops und Retail-Touren freischalten.

Datenschutz

Fast geschafft! Bitte bestätigen Sie Ihre Anmeldung über die E-Mail, die wir Ihnen gerade gesendet haben.