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September 2024 | Schwerpunkt Retail Experience

Erlebniswelten im Handel – Wo Digitalisierung und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen

In meiner langjährigen Arbeit im Handel und im Marketing habe ich eines gelernt: Kunden wollen mehr als nur Produkte. Sie suchen nach Erlebnissen, nach Geschichten und nach einem Gefühl, das bleibt, wenn sie das Geschäft wieder verlassen. Doch wie schaffen wir es, den stationären Handel in Zeiten der Digitalisierung und des steigenden Nachhaltigkeitsbewusstseins zu einem solchen Erlebnis zu machen? Die Antwort liegt in der klugen Verbindung von Technologie, Kreativität und Verantwortung.

Wenn ich heute durch die Einkaufsstraßen gehe, fällt mir auf, wie sich der Point of Sale (PoS) verändert hat.
Vorbei sind die Zeiten, in denen einfache Produktpräsentationen ausreichten, um Kunden zu begeistern. Heute sind es interaktive Displays, digitale Touchpoints und clevere Schaufenstergestaltungen, die den Unterschied machen. Dieses Jahr haben wir ein Schaufenster-Projekt entwickelt, wo wir mit mehreren Monitoren in dem Schaufenster Social Media Content zeigen. Die Produkte kann der Kunde direkt in der Filiale kaufen. Die Resonanz ist überwältigend – die Kunden fühlten sich direkt angesprochen und gehen öfter in die Filiale rein. Hier haben wir die Online- und Offline-Welt nahtlos miteinander verbunden. Doch es geht nicht nur um Technik. Für mich steht fest, dass ein Einkaufserlebnis alle Sinne ansprechen, eine Geschichte erzählen und immer wieder überraschen muss.

Wenn Kunden ein Geschäft betreten, sollen sie nicht nur Produkte sehen, sondern in eine Welt eintauchen. Eine Welt, die für sie kreiert wurde, in der sie sich wohlfühlen und in der sie gerne verweilen. Das können durchdachte Erlebniswelten sein, die mit interaktiven und innovativen Technologien angereichert werden, oder besondere Events, die einen Besuch zu etwas Einzigartigem machen. Ich denke da an Einkaufserlebnisse der besonderen Art, wie in Berlin zur Wiedereröffnung der Douglas-Filiale im Alexa. Bei dieser Gelegenheit haben wir nicht nur ein einzigartiges Shopping-Event mit vielfältigen Touchpoints geschaffen, sondern auch Möbel integriert, die mittels KI, Alter und Geschlecht der Kunden erkennen und daraufhin passenden Content automatisch ausspielen. Zusätzlich haben wir eine beeindruckende Outdoor-Eventfläche aufgebaut, auf der die Kunden in Fotospots eintauchen, an einer großen Make-up- und Hair-Academy teilnehmen sowie exklusive Duft- und Pflegeberatungen und weitere spannende Aktionen erleben konnten. Die Resonanz war überwältigend und noch Wochen später sprechen die Kunden begeistert davon.

Nachhaltigkeit ist dabei ein zentrales Element. In Gesprächen mit Kunden höre ich immer wieder, wie wichtig ihnen nachhaltiges Handeln geworden ist. Sie wollen wissen, dass die Produkte, die sie kaufen, unter fairen Bedingungen hergestellt wurden und dass die Filiale, in der sie einkaufen, seinen Beitrag zum Umweltschutz leistet. Daher achte ich bei jeder Schaufenstergestaltung und jedem PoS-Konzept darauf, nachhaltige Materialien zu verwenden und energieeffiziente Lösungen zu integrieren. Diese bewussten Entscheidungen fördern nicht nur das Markenimage, sondern schaffen auch Vertrauen und langfristige Kundenbindung.

Ich bin überzeugt, dass die Zukunft des Handels in der Fähigkeit, ein nahtloses und nachhaltiges Einkaufserlebnis zu bieten liegt, dass die Kunden nicht nur zufriedenstellen, sondern begeistert. Indem wir die Digitalisierung am PoS clever nutzen, Erlebniswelten schaffen und gleichzeitig unsere Verantwortung für die Umwelt wahrnehmen, können wir den stationären Handel zu einem Ort machen, der weit mehr bietet als nur Produkte – er bietet Erlebnisse, die im Gedächtnis bleiben.

Wenn ich durch die Straßen gehe und die Schaufenster sehe, die nicht nur Produkte, sondern Geschichten erzählen, weiß ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Der Handel muss zu einem Ort werden, der Emotionen weckt und Kunden inspiriert. Und ich freue mich darauf, diesen Weg weiterzugehen und zu sehen, wie sich der stationäre Handel in eine erfolgreiche Zukunft entwickelt – nachhaltig, digital und voller Leben.

Unser heutige Kolumnistin
Anke Heppner
Head of POS Marketing/ VM Dach

Anke Heppner verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in Führungspositionen bei renommierten deutschen und internationalen Handelsunternehmen. Ihre Karriere umfasst Tätigkeiten in den Branchen Fashion, Beauty & Lifestyle, sowie im FMCG- und Einzelhandelssektor. Als Expertin in den Bereichen Sales und Marketing hat sie sich insbesondere auf Visual Merchandising, POS-Optimierung und Kampagnenmanagement spezialisiert.

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Unser Programm | Ausgewählte Veranstaltungen

Material- und Farbtrends

Material- und Farbtrends

Die Rolle der Corporate Architecture

12. Dezember 2024

Nachhaltigkeit im Einzelhandel

Nachhaltigkeit im Einzelhandel

Vom Nischen-Lifestyle zum Megatrend

16. Januar 2025

Visual Merchandising – Modul 01

Visual Merchandising – Modul 01

Ware gekonnt dekorieren

12. Februar 2025

Was wir außerdem anbieten

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Noch Fragen

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Wir sind überzeugt, dass nur Experten mit Herzblut den Handel nach vorne bringen können. Damit alle, deren Herz für Retail schlägt, sich vernetzen können, haben wir The Retail Academy gegründet. Sie sind erfahren und haben auch eine Meinung? Lassen Sie mal hören! Beleben Sie unsere #Retailkolumne mit Ihrer Sicht auf die Dinge! Wir sind gespannt, was Sie zu sagen haben.

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Die letzten Retail-Kolumnen

TikTok und Trendsetter

TikTok und Trendsetter: Wie Gen Z das Konsumverhalten auf den Kopf stellt

Melanie Kleemann

Customer Ambassador | Expertin für Omnichannel Retail

Neulich fand ich mich auf der Geburtstagsfeier meiner Schwester in einer Diskussion über die Konsumgewohnheiten der Generation Z wieder. Ich fühlte mich ein wenig wie Marty McFly in „Zurück in die Zukunft“ – mitten im digitalen Zeitalter, in dem Likes und Follower mehr wert sind als der klassische Kassenzettel. Willkommen in der Welt der „Zoomer“, wo der virtuelle Applaus den traditionellen Einkaufsbummel ersetzt.

Die Ära der Digital Natives

Länger beschäftige ich mich schon mit der Generation Z, geboren zwischen Mitte der 1990er und frühen 2010er Jahren, die das Einkaufen neu erfunden haben. Während wir noch daran gewöhnt sind, dass der Samstagmorgen dem Wocheneinkauf im Supermarkt gehört, haben die „Zoomer“ bereits den nächsten Trend auf TikTok gesichtet und bestellen ihren Avocado-Toast mit einem Klick.

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Kein Luxus, sondern bald Notwendigkeit: Retail Media Networks

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Matthias Hofmann

Senior Account Director Enterprise | Scala

Der Supermarkt, in dem ich samstags einkaufe, hat seit Kurzem ein besonderes “Regal”: Hier steht ein innovatives Produkt, das mindestens 70% Marge erreicht – im Gegensatz zu den sonst üblichen mageren 5%. Kein Schwund, kein abgelaufenes Haltbarkeitsdatum – und die Wachstumsprognosen sind so phänomenal, dass der Händler dieses Angebot weiter ausbauen will.

Klingt unglaubwürdig? Ok, ich ergänze: Es geht nicht um ein physisches Produkt, sondern um einen neuen Geschäftsbereich im Einzelhandel: Retail Media Networks.
Stores verkaufen Werbeflächen an Marken. Direkt am POS, wo Kunden kurz vor der Kaufentscheidung stehen. Sehr praktisch, sehr wirksam.

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Kundenzentrierung im Omnichannel Umfeld 

Kundenzentrierung im Omnichannel Umfeld

Melanie Kleemann

Customer Ambassador | Expertin für Omnichannel Retail

Kundenzentrierung: vom Papiermonster zum Königsweg:Der Kunde ist König. Mindestens. Für viele Unternehmen ist er schon Kaiser – jedenfalls tragen Marketing und Vertrieb diesen Anspruch vor sich her. Ihre Versprechen: Individualisierung, Personalisierung, Erreichbarkeit, Service … Real erlebe ich bei vielen Retailern jedoch eine ganz andere Welt. Minutenlange Warteschleifen, nicht-personalisierte Onlineshops, verschwindende Warenkörbe etc. Behandelt man so eine Königin? Selbstverständlich nicht. Es ist Zeit, Kundenzentrierung wirklich umzusetzen – sonst tun es andere. Dafür ist es am besten, sich dem Thema rückwärts anzunähern, aus der Sicht der Kunden. Unternehmen müssen wegkommen vom reinen Customer Journey Mapping, welche dann plakatweise ganze Flure in Büros schmücken, um zu demonstrieren, wie stark wir uns mit dem Kunden beschäftigen, hin zum aktiven Customer Journey Management.

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Auf den Punkt gebracht: Zu wenig Omnichannel und Retail Media, dafür top Masterclass-Insights von Hugo Boss und FC Bayern München! Irgendwie logisch, immerhin handelt es sich um ein Digital-Marketing-Festival. Schade ist es trotzdem, weil Omnichannel und die Verknüpfung von On- und Offline eigentlich längst Standard sein sollten.

Zwei Tage OMR-Festival haben mich umgehauen. Fast. Von der Fläche kommend kam mir Hamburg die Tage wie ein digitaler Dschungel voll mit Nerds und Teenagern in weißen Sneakern vor. Mit Faszination stelle ich fest, ich habe keinen Bart, keine Tätowierungen, ich trage meine Haare nicht zu einem Knoten gebunden…falle ich hier eigentlich auf? Gehöre ich hier her? Und was kann ich für den Retail mitnehmen?

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Sozialer Dialog ist das Herzstück – Kristian Möller

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appellando: Branchenlösung für Beschwerden in internationalen Lieferketten

Der Gesetzgeber verpflichtet Unternehmen wie Einzelhändler, Produzenten, Lieferanten (Importeure) und andere Dienstleister bestimmter Größe dazu, ihre Produkte unter Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards zu produzieren und zu liefern. Dazu ist das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) seit 2023 stufenweise in Kraft getreten und verlangt von Unternehmen, menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten in ihren Lieferketten zu beachten. Das Gesetz fordert von Unternehmen, einen Beschwerdemechanismus einzurichten. Dieser soll es den Menschen, die innerhalb der Lieferkette arbeiten und von Umweltrisiken betroffen sind, ermöglichen, Menschenrechtsverletzungen oder Umweltzerstörungen direkt beim Unternehmen in Deutschland zu melden. Beispielsweise sollten Orangenpflücker in Spanien und Spargelstecher in Deutschland klar und verständlich über ihre Arbeitsrechte informiert werden. So können sie ihre Rechte besser verstehen und gegebenenfalls Missstände aufdecken und Abhilfe verlangen.

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