
Fazit
Der Stone Island Store in Hong Kong zeigt, wie kraftvoll Retail wird, wenn Materialforschung zur räumlichen Identität wird. Mit Tyvek, Kork, Metall und Glas übersetzt die Marke ihre experimentelle DNA in Architektur – präzise, mutig und jenseits klassischer Storeästhetik. Hier entsteht kein Verkaufsraum, sondern ein Manifest für Haltung und Forschung.
Eckdaten zum neuen Store
Location: Harbour City, Tsim Sha Tsui
Eines der größten Shoppingzentren Asiens, mit Blick auf den Hafen von Kowloon. Ein Ort, an dem Sichtbarkeit garantiert ist und an dem internationale Marken Position beziehen.
Größe: 112 Quadratmeter
Klein im Vergleich zu anderen Flagships, aber bewusst verdichtet. Jeder Quadratmeter erzählt eine Geschichte – nicht durch Größe, sondern durch Material.
Design: OMA / AMO
Das Kreativteam um Rem Koolhaas setzt auf Offenheit. Die große Glasfront mit einem kreisförmigen Gussglas-Element verwischt Grenzen, Innen und Außen fließen ineinander.
Materialität: Tyvek, Kork, Metall, Glas
Die Decke aus Tyvek. Wände aus bearbeitetem Kork, in denen Nischen eingelassen sind. Eine halbkreisförmige Metallkapsel als Ausstellungsfläche. Glasflächen, die Transparenz schaffen. Jedes Detail wird zum Statement.
Mich hat dieses Projekt vor allem daran erinnert, warum ich Stone Island so spannend finde. Es geht nie nur um Mode, sondern immer um Forschung. Jedes Material wird hinterfragt, jedes Experiment bekommt eine Chance. Und genau das sieht man hier im Raum.
Ich erinnere mich an die erste Stone-Island-Jacke meines Sohnes, sie war alles andere als Mainstream. Ein Stück, das eher Diskussionen auslöste, weil man die Liebe zum Material sofort spürte. Genau dieses Gefühl hatte ich auch wieder im Store: Hier geht es um Substanz, nicht nur um Oberfläche.
Ein Gedanke für die Community: Wenn wir Stores gestalten, geht es nicht nur darum, Produkte zu inszenieren. Es geht darum, eine DNA sichtbar zu machen. Stone Island schafft das, indem sie nicht dekorieren, sondern forschen und diese Forschung dann im Raum erzählen.
