
Fazit
Es ist mutig, in einer Zeit, in der viele Department Stores Fläche abbauen, ein Projekt zu eröffnen, das wieder an das große Ganze glaubt. Mutig, aber genau richtig. Denn Retail, der inspiriert, ist kein Quadratmeter-Geschäft. Er ist kulturelle Relevanz in physischer Form.
Vielleicht ist das das Geheimnis: Printemps verkauft hier kein Sortiment. Sie verkaufen ein Gefühl. Ein Lebensgefühl, das gleichzeitig französisch, kosmopolitisch und zutiefst modern ist. Für mich ist dieser Store kein Rebranding. Es ist ein Statement.
Schon beim ersten Schritt hinein wird klar: Das hier ist kein Ort für lineares Einkaufen. Es ist ein Erlebnis. Eine Art kuratiertes Labyrinth aus Mode, Design und Inszenierung. Jede Fläche erzählt ihre eigene Geschichte. Nichts ist zufällig, nichts ist laut.
Mich fasziniert, wie Printemps schafft, was viele Traditionshäuser verlernt haben: Emotion durch Gestaltung. Statt Markenblöcken und endlosen Regalen sieht man hier Editorial-ähnliche Szenen, saisonale Themenwelten, wechselnde Farb- und Materialstimmungen.
Rosétöne, warmes Licht, mutige Formen. Der Raum wirkt nicht kühl, sondern weich, fast persönlich. Diese Mischung aus Pariser Eleganz und New Yorker Energie ist selten so gelungen zu sehen. Kein glatter Luxus, sondern das Gefühl, Teil einer Atmosphäre zu sein.
Printemps sendet hier ein starkes Signal an die Branche: Kaufhäuser sind nicht tot, sie waren nur zu lange stumm. Dieses Konzept spricht die Sprache der Millennials und der Gen Z, nicht über Preis oder Prestige, sondern über Storytelling, Nachhaltigkeit und Designgefühl.
Was mich besonders beeindruckt hat, ist die visuelle Balance: Verspielte Chandeliers aus Glas, organische Linien in der Beauty-Welt, weiche Texturen im Fashion-Bereich. Alles ist abgestimmt auf das, was moderne Kund:innen suchen: Orientierung durch Atmosphäre.
